UG gründen: So startest du günstig und sicher in die Selbstständigkeit

Du willst ein eigenes Unternehmen gründen – professionell, mit Haftungsschutz, aber ohne gleich 25.000 € Stammkapital aufbringen zu müssen? Dann ist die UG (haftungsbeschränkt) genau das Richtige für dich!

Sie wird oft als „Mini-GmbH“ bezeichnet und eignet sich perfekt für Gründer:innen mit wenig Startkapital, aber großem Vorhaben. In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deine eigene UG gründest – mit allem, was du wissen musst: Voraussetzungen, Ablauf, Steuern, Buchhaltung, Marketing und Wachstum.

Voraussetzungen: Was du für die UG-Gründung brauchst

Persönlich brauchst du:

  • Mindestalter: 18 Jahre
  • Geschäftsfähigkeit
  • Unternehmergeist und Verantwortungsbewusstsein

Formell brauchst du:

  • Mindestens eine natürliche oder juristische Person
  • Einen Geschäftsführer (du selbst oder jemand anderes)
  • Ein Stammkapital von mindestens 1 Euro

Tipp: Auch mehrere Gründer:innen können eine UG gemeinsam gründen – die Struktur ist flexibel.

UG oder GmbH – der Unterschied einfach erklärt

UG (haftungsbeschränkt):

  • Stammkapital ab 1 €
  • Haftung beschränkt auf Gesellschaftsvermögen
  • Rücklagenpflicht (25 % des Jahresgewinns ansparen)
  • Einfache Gründung möglich mit Musterprotokoll
  • Ideal für den günstigen Einstieg

GmbH:

  • Stammkapital mindestens 25.000 €
  • Kein Zwang zur Rücklagenbildung
  • Höheres Ansehen bei Banken & Investoren
  • Professioneller, aber aufwändiger zu gründen

Fazit: Wenn du mit wenig Kapital starten möchtest, aber rechtlich abgesichert sein willst, ist die UG die richtige Wahl.

Businessplan: Auch für die UG wichtig

Ein durchdachter Businessplan hilft dir, dein Geschäftsmodell klar zu definieren und deine Finanzierung zu sichern. Diese Punkte solltest du berücksichtigen:

  • Was genau bietest du an?
  • Wer ist deine Zielgruppe?
  • Wie verdienst du Geld?
  • Welche Ausgaben hast du – und wie deckst du sie?
  • Welche Ziele verfolgst du kurz- und langfristig?

Tipp: Nutze Vorlagen von der IHK oder dem Digitalen Gründerseminar für deinen Plan.

Schritt-für-Schritt zur eigenen UG

1. Gesellschaftsvertrag erstellen
Du kannst zwischen zwei Varianten wählen:
Musterprotokoll (für 1 Gesellschafter:in + 1 Geschäftsführer:in)
Individueller Vertrag (empfohlen bei mehreren Personen)

2. Notartermin vereinbaren
Beim Notar wird die UG beurkundet. Du brauchst:
– Personalausweis
– Gesellschaftsvertrag oder Musterprotokoll
– Angaben zur UG (Name, Sitz, Geschäftszweck)

3. Geschäftskonto eröffnen
Nach dem Notartermin wird ein Firmenkonto eröffnet. Dort zahlst du das Stammkapital ein (mindestens 1 € – empfohlen sind mindestens 500 bis 1.000 €).

4. Handelsregistereintragung
Der Notar meldet deine UG beim Handelsregister an. Erst nach Eintragung ist die UG rechtsfähig. Dauer: ca. 1 bis 3 Wochen.

5. Gewerbeanmeldung
Danach meldest du dein Gewerbe beim Gewerbeamt an. Du erhältst einen Gewerbeschein und wirst automatisch bei Finanzamt, IHK/HWK angemeldet.

6. Fragebogen vom Finanzamt ausfüllen
Damit bekommst du deine Steuernummer. Optional: USt-ID beantragen, falls du international tätig bist.

Steuern, Buchhaltung & Rücklagen

Diese Steuern gelten für deine UG:

  • Körperschaftsteuer: 15 % auf den Gewinn
  • Gewerbesteuer: je nach Ort ca. 7–17 %
  • Umsatzsteuer: i. d. R. 19 % (bzw. 7 % bei bestimmten Leistungen)
  • Lohnsteuer: falls du als Geschäftsführer ein Gehalt beziehst

Rücklagenpflicht beachten:
Jedes Jahr musst du 25 % deines Jahresüberschusses als Rücklage einbehalten, bis 25.000 € angespart sind. Dann kannst du freiwillig in eine GmbH umwandeln.

Buchhaltungspflicht:
Du brauchst eine doppelte Buchführung inkl. Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Entweder du nutzt Buchhaltungssoftware (z. B. sevDesk, Lexoffice, DATEV) oder beauftragst eine:n Steuerberater:in.

Versicherungen für UG-Gründer:innen

Auch bei der UG gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Diese Versicherungen solltest du prüfen:

  • Krankenversicherung: für dich als Geschäftsführer:in verpflichtend
  • Betriebshaftpflichtversicherung: für Schäden gegenüber Dritten
  • Berufshaftpflichtversicherung: wichtig bei beratenden Tätigkeiten
  • Unfallversicherung: Pflicht, wenn du Mitarbeitende einstellst
  • Rechtsschutzversicherung: falls es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommt

Preisgestaltung und Kalkulation

Eine gute Kalkulation ist essenziell. So findest du den richtigen Preis:

  • Ermittle deine monatlichen Fixkosten
  • Schätze deinen Zeitaufwand realistisch ein
  • Definiere deinen gewünschten Gewinn
  • Rechne die Umsatzsteuer dazu
  • Vergleiche mit Wettbewerbern

Beispiel:
Wenn du monatlich 1.500 € Kosten hast und 2.000 € verdienen willst, brauchst du 3.500 € Umsatz. Bei 50 Arbeitsstunden ergibt das 70 € pro Stunde zzgl. USt.

Marketing & Kundengewinnung

Auch mit einer UG kannst du professionell auftreten – nutze diesen Vorteil:

Online-Marketing:

  • Eigene Website mit Kontaktmöglichkeit
  • Google-Unternehmensprofil (lokale Sichtbarkeit)
  • Social Media (LinkedIn, Instagram, je nach Zielgruppe)
  • Plattformen nutzen: Etsy, Fiverr, Check24, etc.

Offline-Marketing:

  • Visitenkarten, Flyer, Poster
  • Netzwerke nutzen (IHK-Veranstaltungen, Unternehmerfrühstücke)
  • Empfehlungen aus dem Freundeskreis

Tipp: Konzentriere dich auf einen Kanal und mach ihn richtig gut – z. B. eine starke Website mit Kundenreferenzen.

Wachstum & Umwandlung in eine GmbH

Deine UG ist nur der Anfang. Wenn dein Unternehmen wächst, kannst du:

  • Mitarbeiter:innen einstellen
  • Partner:innen aufnehmen
  • dein Angebot erweitern
  • Investoren ins Boot holen

Sobald du 25.000 € Rücklagen gebildet hast, kannst du deine UG problemlos in eine GmbH umwandeln – das steigert dein Vertrauen bei Banken, Partnern und Kunden.

Vorteile & Nachteile der UG

Vorteile:

  • Geringes Startkapital ab 1 €
  • Haftungsbeschränkt (privates Vermögen bleibt geschützt)
  • Einfache Gründung mit Musterprotokoll möglich
  • Ideal für kleine Startups, Agenturen, Einzelpersonen

Nachteile:

  • Rücklagenpflicht (25 % jedes Gewinns)
  • Geringeres Ansehen als GmbH bei Banken
  • Bilanzierungspflicht (höherer Aufwand als z. B. beim Kleingewerbe)
  • Längerer Firmenname durch „haftungsbeschränkt“

Fazit & Call to Action

Die UG ist ideal für alle, die professionell gründen wollen, aber (noch) kein großes Kapital haben. Sie ist rechtlich sicher, schnell gegründet und bietet dir viele Freiheiten beim Aufbau deines Geschäfts. Wenn du clever kalkulierst, gut planst und die Rücklagen im Blick behältst, kann aus deiner UG schon bald eine GmbH werden.

Starte jetzt durch:
Melde dich zum kostenfreien Gründerseminar auf Digitales Gründerseminar an und lerne Schritt für Schritt, wie du deine UG erfolgreich planst, gründest und zum Wachsen bringst – inklusive Vorlagen, Checklisten und persönlicher Begleitung.

Facebook
Twitter
LinkedIn

Get my tips directly now! Ready to start?

Pellentesque id nibh tortor id aliquet lectus proin nibh nisl.