Einzelunternehmen gründen: So startest du einfach und günstig in die Selbstständigkeit

Du willst schnell und unkompliziert dein eigenes Business starten – ohne viel Bürokratie, ohne hohe Kosten und ohne komplizierte Strukturen? Dann ist das Einzelunternehmen die perfekte Rechtsform für dich!

Egal ob du als Freelancer, Handwerker:in, Händler:in oder Berater:in loslegen willst – das Einzelunternehmen ist der klassische und einfachste Weg in die Selbstständigkeit. Es ist kostengünstig, schnell gegründet und für fast alle Branchen geeignet.

In diesem Beitrag erfährst du, wie du Schritt für Schritt dein Einzelunternehmen gründest, welche Voraussetzungen du brauchst, welche Steuern und Versicherungen auf dich zukommen – und wie du mit deinem Business richtig durchstartest.

Voraussetzungen: Was du brauchst, um ein Einzelunternehmen zu gründen

Persönliche Voraussetzungen

  • Du bist volljährig (mind. 18 Jahre alt)
  • Du möchtest alleine gründen (kein:e Mitgründer:in)
  • Du bist motiviert und bereit, Verantwortung zu übernehmen
  • Du hast eine klare Geschäftsidee – z. B. als Fotograf:in, Online-Händler:in, Coach, Handwerker:in, Texter:in etc.

Wichtig: Du brauchst kein Mindestkapital und keine besondere Qualifikation – außer in zulassungspflichtigen Berufen (z. B. Handwerksmeister, Heilpraktiker, Versicherungsvermittler etc.).

Gewerblich oder freiberuflich?

Bevor du startest, musst du wissen:
Bist du Freiberufler:in oder Gewerbetreibende:r?

Freiberuflich bist du z. B. als:

  • Texter:in, Journalist:in
  • Grafiker:in, Designer:in
  • Berater:in, Coach
  • Ärzt:in, Heilpraktiker:in
  • Übersetzer:in, Dozent:in

Gewerblich bist du z. B. als:

  • Online-Händler:in
  • Handwerker:in
  • Eventplaner:in
  • Betreiber:in eines Imbisswagens
  • Dropshipper:in

Tipp: Im Zweifel hilft dir das Gewerbeamt oder Finanzamt bei der Einordnung.

Einzelunternehmen anmelden – Schritt für Schritt

1. Geschäftsidee festlegen

Überlege dir:

  • Was bietest du an?
  • Wer ist deine Zielgruppe?
  • Woher kommen deine Einnahmen?
  • Welche Probleme löst du für deine Kund:innen?

2. Gewerbeanmeldung oder Mitteilung ans Finanzamt

  • Gewerbetreibende: Anmeldung beim zuständigen Gewerbeamt, Kosten: ca. 20–60 €
  • Freiberufler:innen: Nur formlose Anmeldung beim Finanzamt mit dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung

Nach der Anmeldung bekommst du automatisch:

  • Post vom Finanzamt (Steuernummer)
  • Anmeldung bei IHK/HWK (je nach Beruf)
  • ggf. Aufforderung zur Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft

3. Geschäftskonto (optional)

Ein Geschäftskonto ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber sehr empfehlenswert – so trennst du private und geschäftliche Einnahmen und Ausgaben sauber.

4. Steuernummer & USt-ID beantragen

  • Steuernummer kommt nach dem Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung
  • Falls du innerhalb der EU lieferst oder Dienstleistungen anbietest: Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beantragen

Tipp: Viele Einzelunternehmer:innen nutzen die Kleinunternehmerregelung (§19 UStG), um sich von der Umsatzsteuer zu befreien – das spart Bürokratie, hat aber Vor- und Nachteile (siehe unten).

Vor- und Nachteile eines Einzelunternehmens

Vorteile:

  • Schnell & günstig zu gründen
  • Kein Mindestkapital erforderlich
  • Volle Kontrolle – du entscheidest alles selbst
  • Geringer Verwaltungsaufwand
  • Kleinunternehmerregelung möglich
  • Ideal für Freiberufler:innen und Solo-Selbstständige

Nachteile:

  • Volle persönliche Haftung mit deinem Privatvermögen
  • Kein Schutz des Firmennamens wie bei GmbH oder UG
  • Weniger Prestige bei Banken und Großkunden
  • Schwierigerer Wechsel in andere Rechtsformen

Steuern & Buchhaltung im Einzelunternehmen

Steuerarten:

SteuerartGilt für …
Einkommensteuerauf deinen Jahresgewinn (nach Abzug aller Kosten)
Umsatzsteuerauf deine Einnahmen (nur, wenn du NICHT die Kleinunternehmerregelung nutzt)
Gewerbesteuernur für Gewerbetreibende, nicht für Freiberufler – Freibetrag: 24.500 €

Tipp: Bei weniger als 22.000 € Umsatz im Vorjahr kannst du die Kleinunternehmerregelung nutzen. Dann brauchst du keine Umsatzsteuer abzuführen, darfst aber auch keine Vorsteuer abziehen.

Buchhaltung:

  • Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) reicht in den meisten Fällen
  • Keine doppelte Buchführung nötig
  • Tools wie Lexoffice, sevDesk oder Debitoor machen es dir leicht

Versicherungen für Einzelunternehmer:innen

Diese Versicherungen sind sinnvoll bzw. verpflichtend:

  • Krankenversicherung (Pflicht!) – gesetzlich oder privat
  • Berufshaftpflichtversicherung – bei beratenden oder heilenden Berufen
  • Betriebshaftpflichtversicherung – bei handwerklichen Tätigkeiten oder Kundenkontakt
  • Unfallversicherung – wenn du Mitarbeiter:innen beschäftigst
  • Rechtsschutzversicherung – bei Konflikten mit Kund:innen, Behörden oder Mieter:innen

Tipp: Lass dich von einem unabhängigen Versicherungsberater beraten, welche Policen für dein Geschäftsmodell wirklich wichtig sind.

Preisgestaltung & Einnahmenplanung

Damit dein Einzelunternehmen auch wirtschaftlich funktioniert, brauchst du einen soliden Plan:

  1. Kosten berechnen – Fixkosten + variable Kosten
  2. Gewinnziel festlegen – Was willst du monatlich verdienen?
  3. Stunden- oder Paketpreise kalkulieren
  4. Wettbewerb vergleichen, aber nicht unter Wert verkaufen

Beispiel:
Du willst 2.500 € netto pro Monat verdienen und hast 500 € Fixkosten.
Wenn du 80 Stunden im Monat arbeitest, brauchst du ca. 38 € netto pro Stunde.

Marketing & Kundengewinnung

Damit dein Einzelunternehmen erfolgreich läuft, brauchst du Sichtbarkeit:

Online-Marketing:

  • Eigene Website mit Angebot, Kontakt und Referenzen
  • Google Business Profil für lokale Auffindbarkeit
  • Social Media: Instagram, LinkedIn, Facebook, TikTok – je nach Zielgruppe
  • Plattformen: Etsy, eBay, Fiverr, Check24, depending on your Branche

Offline-Marketing:

  • Flyer in der Region
  • Visitenkarten bei Kooperationspartnern (z. B. in Cafés, Praxen)
  • Netzwerkveranstaltungen und Unternehmerstammtische
  • Empfehlungen und Mundpropaganda

Tipp: Starte einfach – du brauchst nicht gleich alles perfekt. Hauptsache: deine Zielgruppe weiß, dass es dich gibt.

Wachstum & nächste Schritte

Wenn dein Einzelunternehmen gut läuft, kannst du:

  • deinen Auftritt professionalisieren (z. B. mit Branding, Logo, CI)
  • Mitarbeiter:innen im Minijob oder als Freelancer:innen einstellen
  • dich spezialisieren oder dein Angebot erweitern
  • in eine andere Rechtsform wechseln (z. B. GmbH oder UG)

Fazit

Das Einzelunternehmen ist die schnellste, günstigste und einfachste Art, dich selbstständig zu machen. Ob nebenberuflich oder hauptberuflich – mit einer klaren Idee, guter Planung und Motivation kannst du sofort starten und dir Schritt für Schritt ein stabiles Business aufbauen.

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